Die Piazza Navona in Rom

Die Piazza Navona zählt zu den schönsten Plätzen Roms. Hier schlägt das Herz der Stadt: Es gibt Musiker, Straßenkünstler und Maler. Überall laden Bars und Restaurants zum Ausruhen ein. In der Antike befand sich hier ein Stadion, das Ende des 1. Jahrhunderts von Kaiser Domitian errichtet wurde. Ein Stadion, oder auch Circus, war ein langer, schmaler, von Tribünen umgebener Platz; eine Schmalseite war abgerundet, die andere rechtwinklig. Auch heute noch hat der Platz genau diese Form.

Die heutige Piazza Navona wurde im 17. Jahrhundert auf den Fundamenten dieses Stadions errichtet. In solchen Stadien wurden in den ersten dreihundert Jahren unserer Zeitrechnung die Christen getötet, nicht im Kolosseum, wie es früher oft gesagt wurde oder wie wir es aus Filmen kennen.

An der Stelle, an der die heilige Agnes verbrannt und enthauptet wurde, entstand im 17. Jahrhundert die ihr geweihte Kirche S. Agnese in Agone, die die Hauptseite des Platzes einnimmt. Der Baumeister war Francesco Borromini, ein sehr begabter Architekt mit vielen neuen Ideen, vor allem aber auch ein Konkurrent von Gian Lorenzo Bernini, dem berühmtesten Barockkünstler in Rom. Von letzterem stammt der wunderbare zentrale Brunnen, genannt Vierströmebrunnen. Um die Rivalität der beiden Künstler ranken sich viele Geschichten, die ich Ihnen auf unseren Rundgängen erzählen werde.

Es gibt übrigens zwei weitere Brunnen auf dem Platz: Der Mohrenbrunnen aus dem 16.Jahrhundert und der recht neue Neptunsbrunnen. Aus diesem Grund wird die Piazza Navona im Volksmund auch Dreibrunnenplatz genannt.

Foto: Angel Talansky | Some rights reserved