Der Besuch der Galleria Borghese ist für jeden Kunstliebhaber Pflicht, denn die Galleria Borghese gehört zu den schönsten Kunstsammlungen alter Meister. Die Sammlung entstand zu Beginn des 17. Jahrhunderts, als Papst Paul V. aus der Familie der Borghese zum Papst gewählt wurde und seinem jüngsten Neffen, Scipione Borghese, ein großes Landgebiet direkt an der antiken Stadtmauer schenkte. Scipione ließ sich hier von Flaminio Ponzio eine wunderbare Villa errichten. Da er Kunstliebhaber war, sammelte er eine Fülle von Gemälden und Skulpturen der Renaissance- und Barockepoche. Auf zwei Stockwerken finden wir Meisterwerke von Raffael, Tizian, Veronese, Canova und Rubens.
Am beeindruckendsten sind aber sicher die vier Skulpturen, die Gian Lorenzo Bernini im Auftrag von Scipione Borghese als junger Künstler geschaffen hat: Aneas mit seinem Vater Anchises und dem Sohn Ascanio, ein Werk, an dem sicher auch der Vater Berninis noch mitgearbeitet hat.
Pluto und Proserpina im folgenden Saal sind von unglaublicher Realität, wenn man bedenkt, daß Bernini sogar die Tränen der geraubten Proserpina im Marmor darstellt.
Aber das sicher schönste Werk ist Apoll und Daphne. Unglaublich, wie perfekt Bernini den Marmor teilweise hauchdünn und fast lichtdurchlässig bearbeiten konnte. Die Reihe schließt mit der Darstellung von David, der gegen Goliath kämpft, sicher beeinflußt von Michelangelo.
Ein Besuch der Galleria Borghese muß immer vorangemeldet werden, da die Besucherzahl begrenzt ist. Leider hat man nur zwei Stunden Zeit, sich diese Fülle von Meisterwerken anzuschauen.
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