Die Kapitolinischen Museen in Rom

Die Sammlungen der Kapitolinischen Museen befinden sich auf dem Kapitolshügel, einem der sieben Hügel von Rom. Die Kapitolinischen Museen sind das größte Museum Roms (die Vatikanischen Museen, die deutlich größer sind, befinden sich im Vatikanstaat, der ja „ein anderes Land“ ist) und gelten als die älteste, öffentlich zugängliche Sammlung Europas.

Das Museum befindet sich in den beiden Palästen links und rechts vom Kapitolsplatz (Palast der Konservatoren und der sogenannte Neue Palast). Beide Gebäude sind durch einen unterirdischen Gang unterhalb des Senatorenpalastes verbunden, der an der Stirnseite vom Kapitolsplatz liegt, Das Kapitol ist das heutige Rathaus Roms.

Das Museum hat eine hochinteressante Sammlung antiker Skulpturen. Die berühmtesten Werke sind sicherlich die kapitolinische Wölfin aus Bronze, das Bronzeportrait vom sogenannten Brutus und das original Reiterstandbild von Mark Aurel, dessen Kopie sich heute auf dem Kapitolsplatz befindet. Vor einigen Jahren ist das Museum grundlegend restauriert worden, sodass wir jetzt in einem modernen Raum mit einer Decke aus Glas das beindruckende vergoldete Reiterstandbild bewundern können.

Im Saal der Konservatoren, prachtvoll dekoriert von Cavalier d’Arpino Ende des 16. Jahrhunderts, ist 1957 die EWG gegründet worden, der Vorläufer der Europäischen Union.

Sehr interessant sind auch die antiken Strukturen des bedeutendsten und ältesten Tempels von Rom, dem Jupitertempel. Hier sehen wir tatsächlich noch das Mauerwerk und die Fundamente aus dem 6. Jahrhundert vor Christus, einer Epoche, aus der in Rom kaum etwas erhalten geblieben ist. Bewundernd steht man vor diesen 2500 Jahre alten Mauern.

Auf keinen Fall sollte man einen Besuch des Tabulariums, des antiken Staatsarchivs verpassen, das sich unter dem heutigen Rathaus befindet. Von hier aus hat man einen überwältigenden Ausblick auf das Forum Romanum. Das Staatsarchiv stammt aus vorchristlicher Zeit, was in Rom eher eine Ausnahme ist, denn die meisten Tempel oder Gebäude stammen aus der Kaiserzeit, sind also nach Christus errichtet worden.

Im zweiten Museumsteil, im Palazzo Nuovo gibt es weitere, sehr beeindruckende Skulpturen: Berühmte Kaiserportraits, der Faun, der in der Villa Adriana in Tivoli gefunden wurde, oder die kapitolinische Venus, von der Goethe sagte, sie sei die schönste Darstellung einer Frau, die er kennen würde.

Sollte man noch Kraft und Muße haben, lohnt sich der Besuch der Pinakothek im 2. Stockwerk des Konservatorenpalastes. In dieser Gemäldesammlung finden wir Werke vom Spätmittelalter bis zur Barockkunst, Namen wie Caravaggio, Rubens, Pietro da Cortona oder Tizian sind nur eine kleine Auswahl.

Im Palazzo Caffarelli – hinter dem Konservatorenpalast – gibt es ein nettes Self-Service-Cafe‘ mit akzeptablen Preisen und ein Restaurant mit einem wunderbaren Blick über Rom; hier sind die Preise natürlich deutlich höher.

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