Unabhängig von aktuellen Ausstellungen ist Rom immer der Ort, an dem man die berühmtesten Werke Raffaels sehen kann, denn hier hat er seine wichtigsten Jahre verbracht, von 1508 bis zu seinem Tod im Jahr 1520. Von größter Bedeutung sind die „Stanzen“ im Vatikanspalast, vier Räume, die Raffael für Papst Julius II. und Papst Leo X. ausmalte. In der Vatikanischen Pinakothek befinden sich außerdem drei weitere Altarbilder und zahlreiche Wandteppiche.
Auch die Galleria Borghese ist ein Pflichtbesuch, für jeden, der die Werke Raffaels sehen möchte. Das bedeutendste Werk hier ist die Grablegung Christi, auch Pala Baglioni genannt, die als eines der Meisterwerke vor seinem Aufenthalt in Rom gilt. Außerdem sehen wir hier die stark von Leonardos Mona Lisa beeinflusste Dame mit dem Einhorn und das Portrait eines jungen Mannes.
Auf jeden Fall sollte man auch die Villa Farnesina besucht haben. Dort hat er die Galatea und die Loggia della Psiche gemalt.
Ganz in der Nähe der Piazza Navona befindet sich die kleine Kirche Santa Maria della Pace, in der Raffael, gleich in der ersten Seitenkapelle rechts, die Sibillen dargestellt hat.
Auch ein Besuch des Palazzo Barberini lohnt sich. Hier ist die berühmte Fornarina zu sehen, die Bäckerin, von der man sagt, sie sei die letzte Geliebte Raffaels gewesen.
Zusammen mit Michelangelo war Raffael sicher der bedeutendste Künstler der römischen Renaissance. Die beiden hatten allerdings wenig gemeinsam: Michelangelo war eigensinnnig, dickköpfig, fand sich selbst hässlich, hatte kaum Freunde, wenige Schüler und war nie verheiratet, ist aber fast 90 Jahre alt geworden. Raffael hingegen war sehr gutaussehend, mit zarten Gesichtszügen und langem, lockigen Haar. Er hatte jede Menge Schüler und Freunde auf allen sozialen Ebenen und… Freundinnen; geheiratet hat auch er nie, aber angesichts der vielen Frauen in seinem Leben war das wohl kein Wunder. Leider ist er ist sehr jung, am Tag seines 37. Geburtstags, gestorben. Begraben wurde er im Pantheon.